Kurt Theodor Oehler
«Mysterium Mensch»
(Kurzfassung des Buchinhalts)
- Dieses Buch ist mein Lebenswerk und stellt mein geistiges Testament dar. Darf man sich überhaupt so wichtig nehmen?
- In meinem Buch bin ich vielen wichtigen Fragen nachgegangen und habe mich einige Male weit aus dem Fenster gelehnt.
Entwicklungspsychologie
- Am Anfang habe ich mir die Frage gestellt, wann das Menschsein beginnt. Muss der Embryo entwicklungsmässig auch die Stufe eines Reptils durchlaufen, und kann man aus Kindern, wenigstens mental gesehen, auch Affen oder Wölfe machen? Man kann!
- Weiter werde ich die Frage aufwerfen, wie man geniale und/oder glückliche Kinder erzieht: In Summerhill, in den Montessori- und Steinerschulen.
- Hat unser Schulsystem oder die «antiautoritäre Erziehung» versagt?
Das «Loch im Ich»
- Warum gibt es eigentlich unglückliche Menschen?
- Anhand einer neugeschaffenen Grafik habe ich die ideale bzw. gestörte Ich-Entwicklung und die Entstehung eines «Loch im Ich» grafisch dargestellt. Das «Loch im Ich» stellt neben den genetischen Ursachen und der konkreten Lebensgeschichte die unspezifische Basis aller schweren Ich-Krankheiten dar.
- Die Grafik gibt eine eindrückliche Erklärungshilfe für die Entstehung von Depressionen, Zwangskrankheiten, psychosomatischen Reaktionen, des Borderline-Syndroms, von Suchtkrankheiten, kriminellem Verhalten und der Schizophrenie. Damit habe ich eine ganz neue Betrachtungsweise von schweren Ich-Krankheiten geschaffen.
- Stellt das sogenannte «Loch im Ich» nur eine wilde psychologische Spekulation dar, oder kann es auch wissenschaftlich nachgewiesen werden?
«Ich-Gestalt-Test» nach Oehler (IGTO)
- Zu diesem Zweck habe ich einen psychologischen Test entwickelt, den «Ich-Gestalt-Test» (IGTO), mit dem man praktisch wie mit einem Mikroskop in das Innere der menschlichen Psyche hineinschauen und die psychischen Krankheiten praktisch mit einem einzigen Blick diagnostizieren kann. - Ist es wirklich gestattet, so einen Satz zu schreiben?
- Den Test mitsamt Durchführung und Auswertung habe ich in meinem Buch ausführlich dargestellt. Sie werden staunen und vermutlich geistig oder praktisch versucht sein, den Test bei sich selber auszuprobieren.
Psychotherapie
- Kann man psychische Krankheiten heilen? Anhand einer grafischen Darstellung habe ich aufgezeigt, dass es von den leichten psychischen Reaktionen bis zu den schwersten psychischen Krankheiten ein lückenloses Kontinuum gibt. Die Diagnosen sind nicht mehr als relativ willkürliche Wortschöpfungen.
- Leichtere Krankheiten kann man mit Hilfe einer ambulanten Psychotherapie behandeln. Mittelschweren Krankheiten kann man mit Hilfe von geeigneten Medikamenten entgegenwirken. Und bei den schwersten psychischen Krankheiten wie Alkohol- und Drogensucht bzw. Kriminalität und Schizophrenie sind den Therapiemöglichkeiten enge Grenzen gesetzt. Die geschlossenen Türen der Kliniken, der Gefängnisse bzw. der Entzugsheime ersetzen zum Teil, symbolisch gesehen, die defizitären Ich-Grenzen.
- Zum Abschluss dieses Kapitels habe ich eine mehrjährige psychotherapeutische Behandlung dargestellt und deren günstiger Verlauf mit dem «Ich-gestalt-Test» eindrücklich bestätigt.
Das Wesen der Seele
- Ich habe vierzig Jahre lang mit psychisch gesunden und kranken Menschen gearbeitet und mich intensiv um die Seele des Menschen gekümmert. Dabei ist die Frage aufgetaucht, was die menschliche Seele eigentlich bedeutet.
- Für die moderne Psychologie gibt es keine Seele, weil diese zu komplex aufgebaut, mit fragwürdigen Assoziationen verknüpft und in ihrer Bedeutung nicht wissenschaftlich erfasst werden könne.
- Ich habe mir gesagt, dass ich über das Wesen der Seele nachdenken würde. Würde ich deren Bedeutung erfassen, würde ich ein Buch darüberschreiben. Ich habe festgestellt, dass man die falschen Fragen stellt. Es stellt sich nicht die Frage nach dem Wie oder Wo, sondern nach dem Warum. Warum hat der Mensch eine Seele? In der Folge habe ich das Buch geschrieben und meine Gedanken breit dargestellt. Können meine Argumente überzeugen?
Gruppendynamik
- Die Gruppendynamik hat in meinem Denken und Arbeiten stets einen grossen Raum eingenommen. Während der vierzig Jahre meines therapeutischen Schaffens habe ich vier Tage in der Woche pro Tag mindestens vier Stunden lang mit gruppendynamischen und psychotherapeutischen Gruppen gearbeitet. Der gruppendynamische Prozess, über den ich mein erstes Buch geschrieben habe, ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. Es erstaunt deshalb nicht, dass ich den gruppendynamischen Prozess auch in mittelgrossen Gruppen wie Vereinen, Schulklassen, Parteien, politischen Räten und Parlamenten als auch in allergrössten «Gruppen» wie Staaten, Völkern und letztlich auch in der Entwicklung der ganzen Weltgesellschaft gespiegelt sehe.
Rivalität
- Im Rahmen meiner Berufserfahrung als Psychotherapeut habe ich festgestellt, dass man in der Therapie über die meisten schwierigen Themen offen reden kann. Nicht aber über Rivalität. Alle Menschen rivalisieren, - und keiner will es wahrhaben. Warum? Rivalisieren wird in der Regel als unsympathisch, widerwärtig, egoistisch und als schlechter Charakterzug gesehen. Trotzdem wird die Rivalität sowohl in den Grossbetrieben professionell angewendet als auch in sportlichen Grossveranstaltungen orgiastisch gefeiert. Wie kann man das Dilemma lösen? Ich habe in meinem Buch einen Weg aufgezeigt, wie man mit der Rivalität differenziert und konstruktiv umgehen und wie man sich gegebenenfalls gegen destruktives Rivalisieren erfolgreich wehren kann.
Hat die Demokratie noch eine Zukunft?
- Leider glaubt mir, ausser Alt Bundesrat Kaspar Villiger, der dazu ein differenziertes Vorwort geschrieben hat, kaum jemand.
- Warum gab es eigentlich die Reformation, die Aufklärung und die beiden Weltkriege? Meine Antwort wird Sie verblüffen. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es mehrheitlich funktionierende Erbmonarchien. Zwischen den beiden Weltkriegen gab es zwar kaum mehr echte Monarchien. In den Köpfen der Menschen lebte der monarchische Geist aber weiter und ermöglichte in der Folge die Machtergreifung durch autokratische Diktatoren. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Westeuropa fast nur noch Demokratien.
- Was bedeutet diese Veränderung? Geht es tatsächlich um mehr Mitgestaltung bzw. Mitbestimmung, oder geht es nur ums Essen bzw. ums Geld?
- Ich bin überzeugt, dass der gruppendynamische Prozess nicht nur in Kleingruppen, sondern auch in Grossgruppen immer einen naturgesetzlich determinierten Algorithmus verfolgt. Dieser strebt bei guten Bedingungen automatisch und in logischen Schritten demokratischen Strukturen entgegen. Der Grund für diese Entwicklung liegt im Willen der Menschen begründet, frei leben, offen reden und ungehindert denken zu können. Das können in erster Linie Menschen nachvollziehen, die in einem repressiven Staat gelebt haben, in dem die Meinungsfreiheit unterdrückt und die Pressefreiheit ausgeschaltet worden war.
- Das bedeutet, dass die Demokratie das logische Endergebnis jeder menschlichen Gesellschaften darstellt, und dass die sogenannte «Demokratiereife» das wichtigste Kriterium für die Beurteilung von politischen Systemen darstellt. Das bedeutet letztlich, dass man einem demokratieunreifen Staat keine demokratische Verfassung aufzwingen kann. Jeder Staat muss seinen eigenen und in der Regel langen Weg bis zur Demokratiereife gehen, um erfolgreich ein demokratisches Staatswesen verwirklichen zu können. Welches sind die Gründe für dieses Phänomen?
Zustandsdiagramm politischer Systeme
- Ein demokratisches System zu haben, bedeutet noch lange nicht, dass es auch demokratisch bleiben wird. Schnell ist die Balance verloren und die Demokratie zerstört. In einem anschaulichen Diagramm habe ich die reformerischen bzw. konservativen Tendenzen analysiert und einen Weg aufgezeigt, der «Goldene Mittelweg», mit dem ein demokratisches System über längere Zeit aufrechterhalten werden kann.
Die hässlichen Machenschaften von Diktatoren und Autokraten
- Leider hat heute die Demokratie weltweit einen schweren Stand. In vielen Staaten gibt es rücksichtslose Diktatoren, notorische Lügner und kriminelle bzw. korrupte Potentaten, die ihr eigenes Volk willentlich unterdrücken bzw. ausplündern. Ich habe mir erlaubt, anhand der Lebensläufe von lebenden Personen (Wladimir Putin, Donald Trump, Xi Jinping, Recep Tayyip Erdogan und Viktor Orban) die psychologischen Hintergründe von lügenhaftem und autokratischem Benehmen aufzuzeigen.
- Durch mein ganzes Buch hindurch zieht sich ein roter Faden: Der Kampf um eines der höchsten Güter der menschlichen Zivilisation, der Kampf um das Recht, die Gerechtigkeit und die Rechtsstaatlichkeit.
Droht uns ein Dritter Weltkrieg?
- Eigentlich kann nur ein Selbstmörder einen Dritten Weltkrieg auslösen. Das leidige ist nur, dass es tatsächlich Selbstmörder gibt.
- Alles was sich in der Gegenwart und der nächsten Zukunft an wichtigen politischen Ereignissen offenbaren wird, hat mit der Rivalität zwischen den Grossmächten USA bzw. China und dem «Scheinriesen» Russland zu tun. Und wo steht heute Europa?
Streitfall Migration
- Niemand will ein schlechter Mensch sein. Deshalb sind viele Menschen überzeugt, dass man die Migration liberalisieren und die Seenotrettung aktiv organisieren muss.
- In wenigen Jahren werden in Afrika mehr als zwei Milliarden Menschen leben, deren überleben an vielen Orten gefährdet ist. Viele wollen deshalb nach Europa kommen. Es werden also pro Jahr nicht Hundertausende kommen wollen, sondern Hunderte Millionen. Deshalb müssen neben den Hilfsmassnahmen wirkungsvolle Gegenmassnahmen ergriffen werden. Aber welche? Eigentlich ist die Entscheidung schon längst gefallen: Die Grenzen sind dicht. Wenn es nicht so wäre, würden pro Jahr nicht einige Tausende, sondern mehrere Millionen nach Europa kommen.
In des Teufels Küche
- In Nahost braut sich seit Jahren ein folgenschwerer Konflikt zusammen. Wie geht der Staat Israel mit dem palästinensischen Volk um, mit seinen urjüdischen Vorfahren im Westjordanland, die mehr an jüdischen Genen in sich tragen als die eingewanderten Juden?
- Der Konflikt ist schwer zu lösen, weil die Bedürfnisse einer gedemütigten Bevölkerung gegen den Mythos des «Auserwählten Volkes» keine Chance haben. Zudem wird jede Kritik an Israel mit der trickreichen Keule «Antisemitismus» erschlagen. Fährt Israel unbeirrt auf einen Eisberg zu?
Fragen zu Gott und den Religionen
- Und wenn wir schon bei Gott und der Bibel sind, hat das Leben einen Sinn? Warum gibt es eigentlich Religionen? Warum glauben Menschen an Gott? Ich erlaube mir, eine neue Auffassung des religiösen Verhaltens vorzulegen. Religion und Gott sind weniger theologische, sondern mehr gruppendynamische bzw. sozialpsychologische Phänomene.
- Vielleicht wirken die biblischen Geschichten gerade deshalb so faszinierend, weil sie von ihrer eigentlichen Bedeutung her einen geistigen Niederschlag menschlicher Schlüsselereignisse darstellen. Und weil sie universell gültigen gruppendynamischen Gesetzmäßigkeiten entsprechen, die sich selbst im normalen Alltagsleben immer wieder offenbaren.
- Die wichtigste Frage stellte Hans Küng: Existiert Gott? Ich komme nicht umhin, zum zwiespältigen Leben des Philosophen Martin Heidegger Stellung zu nehmen und auf die Frage von Hans Küng eine klare Antwort zu geben.
Tod und Sterben
- Gibt es übersinnliche Phänomene und ein Leben nach dem Tod? Mit diesen Fragen und den entsprechenden Antworten endet schliesslich mein Buch.